Psychologische Schmerzbehandlung

Psychologische Schmerzbehandlung

Ob es sich um psychische Belastung handelt oder um individuellen Alltagstress, beides führt zu autonomen und zentralnervösen Vorgängen. Diese stellen eine normale Körperreaktion dar und sind durch die „Kampf – und Fluchtreaktion“ bedingt. Dauert diese psychische Überlastung mehrere Tage oder wiederholt sie sich öfter, gerät der Körper aus dem Gleichgewicht. Dauerhaft gestresste und psychisch belastete Menschen ohne Erholungsphasen können so chronische Krankheiten entwickeln.

Die psychologische Schmerzbehandlung hat bereits große wissenschaftliche Erfolge und wird insbesondere bei der Therapie von Migräne und Spannungskopfschmerzen eingesetzt.

Hier findet eine Mischung der Therapieansätzen zwischen Coaching, Entspannung und Biofeedback statt.

Spannungskopfschmerzen und Migräne

Prävention und Vorbeugung nimmt hier eine zentrale Bedeutung in der Behandlung ein. Insbesondere für Personen, die häufig unter Migräne leiden (mehr als dreimal im Monat) empfiehlt sich eine Therapie, die durch Biofeedback unterstützt wird.
Die deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft, 2006 (www.DMKG.de) bescheinigt in ihren Leitlinien zur Behandlung von Migräne Biofeedbacktherapie eine ebenso hohe Wirksamkeit wie die medikamentöse Therapie. Dies ist durch verschiedene Studien belegt.

Die Ursachen für Migräne sind weitgehend ungeklärt. Vermutet wird jedoch eine Diathese zur Instabilität der Blutgefäße und eine erhöhte Sensibilität für aversive Umweltreize. Es wird eine Auslösung durch unspezifische Triggerfaktoren (Stress, Unregelmäßigkeiten des Alltags, Menstruationszyklus...) angenommen.

Das Therapieziel ist die Selbstregulation der Gefäßmotorik, nämlich die willkürliche Konstriktion der Schläfenarterie. Bei Personen mit Migräne ist diese chronisch verengt, bei Stress jedoch weitet sie sich abrupt.

Bei einem sogenannte Vasokonstriktionstraining (Training der Gefäßverengung) lernt die Person die Gefäßweite der Schläfenarterie willentlich zu verengen. Zunächst wird die Gefäßverengung im schmerzfreien Zeitraum eingeübt. Später können diese Strategien zur Gefäßverengung bei den ersten Anzeichen eines echten Migräneanfalls angewendet werden, um die Kopfschmerzattacke abzumildern oder gar zu verhindern.

Zusätzlich wird in der Migräne-Therapie ein Handerwärmungstraining (thermales Biofeedback) eingesetzt und als wirkungsvoll erwiesen. Die Person lernt dabei, die Hauttemperatur an den Händen durch Rückmeldung der Temperatur willentlich zu erhöhen, was physiologisch durch eine Blutumverteilung gelingt. Durch regelmäßiges üben kann die Häufigkeit von Migräneanfällen vermindert werden. Diese Methode kann auch bei den Kindern eingesetzt werden.

Durch das Biofeedbackverfahren lassen sich die Schmerzen um 50 bis 60% lindern, was mit einer medikamentösen Behandlung vergleichbar ist. An dieser Stelle muss man betonen, dass die Behandlung wesentlich länger (ca. 25 Sitzungen) dauert und damit erst nach Wochen ein Effekt spürbar wird. Dafür ist die Wirkung im Vergleich zur medikamentösen Behandlung viel nachhaltiger. Eine erfolgreiche Behandlung bedeutet hier nicht eine 100-Prozentige Verschwindung der Migräneanfälle, sondern deren Reduzierung bzw. Abflachung der Intensivität.

Unverbindliches Angebot zur "Psychologischen Schmerzbehandlung" anfordern ...